Ein 2010er, ja aber, sagt der Kenner und verweist darauf, daß es sich bei diesem Jahrgang im allgemeinen um keine Großartigkeit handelt. 2010, ein schwieriges Jahr: Nach einem trockenen und eher heißen Frühling und Sommer gab es ab den 15. August reichlich Regen, der die Reife der Trauben beeinträchtigte und zu diesem Zeitpunkt wurde das Wachstum der beeinträchtigte und vor allem Botrytis mitbrachte. Es erforderte viel Aufwand von Seiten der Winzer, die Trauben in die Reife zu bekommen. 

Dieser 2010er Club, er wartet schon einige Jahre auf das Öffnen, verlangt daher Respekt: In der Assemblage dominiert Cramant mit über 60 Prozent, außerdem Chouilly und Cuis, sowie ein geringer Anteil aus Vertus. Der Clou an den Trauben aus Cramant: ein Dutzend alter Rebstöcke, die über 40 Jahre alt sind, außerdem stammen fast 40 Prozent der Trauben aus Cramant von Rebstöcken geerntet, die 1911 und 1913 gepflanzt wurden.

Die Säure verbindet sich mit Substanz, ein Wein zum Essen oder zum Nachdenken über die Frage, warum das Denken Immanuel Kants sich auch als Kaltwasseranstalt interpretieren läßt.