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Champagne: Ein gefährlicher Wein

Über Glasaugen, Holzbeine und aus der Flasche trinkende Virologen

Früher:

Früher haben Menschen Glasaugen und Holzbeine untereinander verliehen. 


Früher war alles anders, vor allem die medizinischen und gesellschaftlichen Methoden der Sozialisation, und das ist auch gut so. 


Früher prahlten auch keine Virologen damit, in der Eckkneipe Bier nur aus der Flasche zu trinken. Gläser seinen viel zu gefährlich. 


Daher ist Champagner ein gefährlicher Wein.


Das Ausleihen von Glasaugen stellte für Erwachsene keinen dramatischen Akt dar, nur Kinder gruselten sich. Beim Ausleihen kam man sich näher, selbst wenn das Auge nicht richtig paßte und kurzerhand heraussprang. Der Begünstigte konnte auch nicht so richtig einschätzen, wann das geliehene Auge draußen war, wenn er auf dieser Seite blind war. 



Heutzutage:

Heutzutage teilt man sich andere Dinge, zu Weihnachten und Sylvester: etwa Geschichten aus alten Zeiten oder Champagner. Daher in den kommenden Wochen diverse Tips für ausgefallene Cuvées für diese beiden Tage. Sie reichen von Champagne Charles Heidsieck Blanc des Millénaires 2007 über Dom Ruinart Blanc de Blancs 2010 bis hin zu Grand Cellier d'Or 2017 von Champagne Vilmart. 


Mehr dazu unter den Rubriken Flasche leer und Nützliche Leidenschaften. Und der neuen Youtube Playlist Untertreasury Champagne - Untergeordnetes Schatzamt mit Champagner.


Glasauge und Korken: 

Gut verbürgt ist die Begebenheit um die medizinische Geselligkeit von Glasauge und Holzbein. Mark Twain hat sie dokumentiert, in His Grandfather’s Old Ram. Da geht es um die gute Seele Sile Hawkins und das hilfsbedürftige Fräulein Wagner. Und, wie Twain beobachtete, „das alte Fräulein Wagner war sehr fleißig, wenn es um das Ausleihen ging. Wenn sie eine Quilting- oder Dorcas-Gesellschaft bei sich zu Hause hatte, lieh sie sich das Holzbein von Miss Higgins aus, um darauf herumzuhumpeln; es war wesentlich kürzer als ihr anderer Stift, aber das machte ihr nichts aus. Sie sagte, sie könne Krücken nicht ausstehen, wenn sie Gesellschaft habe, weil sie so langsam seien; wenn sie Gesellschaft habe und Dinge zu erledigen seien, wolle sie aufstehen und sich selbst buckeln. "


An diese Begebenheiten denke ich immer, wenn ich einen Korken aus einer Flasche Champagner drehe. Dabei sage ich: „Der Korken hat sich gelockert.“ So wie die gute Seele Sile Hawkins sagte: „Ihr Spielauge hat sich gelockert, Fräulein Wagner", und dann mussten alle warten, bis sie es wieder richtig positioniert hatte, weil es vorher falsch herum war


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