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Wozu Sex? 

Sexualität einmal anders

Susanna Valentin, das netzmagazin.ch, Nr. 245, Juli 2006 

"Was für eine Frage!" werden viele denken, die diesen Titel im Büchergeschäft entdecken. In unserer zu einem grossen Teil enttabuisierten Gesellschaft ist es schliesslich nichts Neues, dass über Sex geredet wird. An allen Ecken wird darüber gesprochen - doch nirgends so sächlich, wie Christian Göldenboog das in „Wozu Sex?" tut, 

Der Autor Christian Göldenboog wird als fundierter Kenner der Biologie beschrieben, was in "Wozu Sex?“ klar zum Vorschein kommt. Seit mehr als zwölf Jahren schreibt Göldenboog in der "Süddeutschen Zeitung" 

Und in "Psychologie heute’" über die biologische Seite der Sexualität. In "Wozu Sex" geht er auf evolutionsbiologische Fragen ein und transkribiert Gespräche mit Wissenschaftlern zum Thema Sexualität. 

Weibliche Intuition

Göldenboog greift viele Aspekte der sexuellen Reproduktion auf und illustriert sie mit Beispielen aus dem Tierreich. ,,Eier sind teuer, Spermien sind billig" - so benennt er ein Kapitel und geht darin auf die sexuelle Selektion ein, Hier wird dem Leser beispielsweise beschrieben, dass Hähne mit Kämmen ausgestattet sind, nach denen das Huhn urteilen kann, ob es Nachwuchs von dem betreffenden Hahn will. Ist der Kamm nämlich knallrot, weist dies auf eine gute Durchblutung und damit auf gute Gesundheit hin. Die männlichen Drosophila (Fruchtfliegen) müssen sich richtig ins Zeug legen: Sie führen vor der potentiellen Partnerin einen aufgeregten Tanz auf. Diese lässt sich dann, je nachdem wie ausdauernd und gut er tanzen konnte, auf ihn ein oder lässt ihn abblitzen. Doch ob jetzt vom Verhalten der Drosophila parallelen zum Mensch gezogen werden können? 

Männer aufgepasst 

Immer wieder stellt sich in diesem Buch die Frage: Wozu braucht es Männer überhaupt? Im Kapitel “Mutter Naturs bizarre Erfindung des männlichem Geschlechts“ geht Göldenboog ausgiebig darauf ein, warum sich Mensch und Tier nicht allesamt parthenogenetisch, also aus unbefruchteten Geschlechtszellen entwickeln. Bei diversen wirbellosen Tierarten ist Jungfernzeugung nämlich relativ weit verbreitet, Auch viele Insektenarten sind parthenogenetisch, So entwickeln sich beispielsweise männliche Ameisen und männliche Honigbienen (Drohnen) aus unbefruchteten Eiern. - Aber Männer, seid beruhigt, wir Frauen schaffen es nicht ohne euch! 

Von A bis Sex


Göldenboog setzt sich in seinem Buch mit diversen Themen der
Sexualität auseinander. Auch auf Epigenetik, Imprint, Klonen,
molekulare Grundlage von Eiern und Spermien, Sexualität und
Rasse und die Regulierung des Geschlechterverhältnisses bei der
Vermehrung wird eingegangen. Also eine durchaus sehr weite Spannbreite zum Thema 

Unversierten Lesern von Texten aus der Biologie brummt früher oder später der Kopf von Genen und Chromosomen. Was jedoch niemanden davon abhalten sollte, dieses Buch in die Hände zu nehmen. Schliesslich sind wir alle von dem hier behandelten Thema und der dahinter steckenden Biologie betroffen. 


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